Linachtalsperre bei Vöhrenbach

1921 beschloss die Stadt Vöhrenbach den Bau der Talsperre, um so von den großen regionalen Energieproduzenten, deren unzuverlässige Stromlieferungen die Entwicklung der örtlichen Wirtschaft negativ beeinträchtigten, unabhängig zu werden. 1922 begann der Bau, und europaweit wurden dafür bis zu 500 Arbeiter angeworben. Um die Kosten, die durch Erlöse aus dem Stadtwald finanziert werden sollten, zu senken, wählte man diese damals sehr fortschrittliche Stahlbetonbauweise. Trotzdem kam das Projekt durch die 1923 einsetzende Hyperinflation an den Rand des finanziellen Abgrundes. Das Scheitern konnte nur durch städtisches Notgeld, den Verkauf von Holzaktien und verstärkte Abholzung des Stadtwaldes mit Mühe abgewendet werden. Es blieben der Stadtgemeinde schwere finanzielle, lang wirkende Lasten. Jedenfalls ab 1925 war die Talsperre voll funktionsfähig und arbeitete bis 1969. Damals beschloss man, die renovierungsbedürftige Mauer aus Kostengründen dem geregelten Verfall zu überlassen. Aber auch hier spielte der damalige Zeitgeist eine nicht unbedeutende Rolle.

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